Diskutierbar
In der Liebe drückt sich die Sehnsucht nach einem paradiesischen Zustand der Kindheit aus, nach Harmonie und Einssein mit der Welt und den ersten Bezugspersonen, in der Regel der Mutter (vgl. Sigusch, 2019, Willi, 2019 [1975]). Die Realität sieht jedoch eher so aus, dass dieser Zustand nie wieder erreicht werden kann, auch wenn sich ganze Heerscharen von Dichtern und Denkern genau diesem Thema widmen.
Wenn man mit sich selbst intim ist, kann man auch mit anderen intim sein. Viele Menschen suchen ihre Intimität außerhalb von sich selbst, suchen nach äußerer Anerkennung und Befriedigung. Meine These ist, dass die Intimität zuerst aus dem Inneren kommen muss, damit man sie erfahren kann.
Wenn ich hinter die Kameralinse spähe, beobachte ich, wie die leuchtenden Farben sich über das runde Gesicht meines Modells ergießen und ein schlankes Chamäleon voller Farben mimen. Wir sind zweifellos sensorische Geschöpfe, doch die Menge an Aufmerksamkeit, die wir unserer Körperwahrnehmung schenken, übersteigt die uns innewohnenden Gemütsverfassungen und die Talente, die wir besitzen.
Mir geht es eher um die Theoretiker*innen, die eine Gleichstellung postulieren, welche bei genauerer Betrachtung aber ein reines Konstrukt erschaffen, indem sie dem phallischen Monismus umgekehrte Vorzeichen geben und damit das misogyne Narrativ übernehmen. Darf man fragen, warum sich überhaupt alles um den Penis dreht; hätten entwicklungspsychologische Phasen nicht auch von der Klitoris abgleitet werden können?
Der Film wurde auf den Äußeren Hebriden gefilmt und zur Musik von Anthon Hunter in Beziehung gesetzt. Die Musik hat mich beim ersten Hören so angesprochen und irgendwie meine ganze Traurigkeit heraufbeschworen. Ihre melancholischen Klänge erinnerten mich an den Verlust und die Leere, die ich fühlte. Ein vager Versuch, die Option dessen zu akzeptieren, das zu sein, wovon ich annahm, dass ich durch diese Erfahrung dazu bestimmt war, es zu sein.
Achim: Damals hatte ich es noch drastischer formuliert und empfunden. Ich musste erst den Tod meiner Tochter verarbeiten, bevor ich die Geburt meines Sohnes akzeptieren konnte. Die Trauer und den Schmerz darüber konnten in Gesprächen mit Freunden teilweise aufgefangen werden.
Das mediale Bild von sozialen Bewegungen oder Umweltprotesten wird von Körpern geprägt. Protest als Medienereignis bedient sich der Körper als Medium. Bei Demonstrationen mit Tausenden von Menschen, die gegen Castortransporte oder Datenüberwachung aufbegehren, für höhere Löhne oder gegen Corona-Maßnahmen zusammenkommen, als Occupy-Aktivisten oder Gelbwesten ihrem Unmut über Ausbeutung und soziale Missstände Ausdruck verleihen.
Es ist mittlerweile schon eine Ewigkeit her, dass ich bei Facebook ein Tinder-Date hinzugefügt habe. Beim kurzen Überfliegen seines Facebook-Profils fiel mir auf, dass er am liebsten Sonntag nachmittags in einem der bekannteren Berliner Clubs clubben geht und auf Facebook postet, er gehe in die Kirche. Wie lässt sich das verstehen?
Da ich in einer gemischten Kultur aufgewachsen bin, in den USA und in den besetzten palästinensischen Gebieten, und dabei gleichzeitig Amerikaner und Palästinenser war, überrascht es nicht, dass auch meine gesamte sexuelle Identität ein zusammengestückeltes und verworrenes Sammelsurium aus allem und nichts war. Es ist schon schwierig genug, einfach ein junger Erwachsener zu sein, aber wenn man das noch mit der Identitätskrise paart, mit der die meisten von uns kulturellen Kötern aufwachsen, wurde es schnell zu einer Art Monster.